WOCHE  01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12
-------------------------------------------------------------
TAG  64 bis 68 | 69 | 70
 

     
TAG 64 ~ MO ~ 26 JUN  -  TAG 68 ~ FR ~ 30 JUN
----------------------------------------------------------
Woche 6 in Sydney
Diese Woche nahm ich mir vor, die Stadt noch etwas weiter zu erkunden. Nach meiner Schule hatte ich noch etwa 30 Minuten bis eine Stunde Zeit, bis es dunkel wurde. Viele Sehenswürdigkeiten hatten zwar schon geschlossen, aber man konnte sie von außen betrachten. Sydney ist einfach zu groß um alles an den Wochenenden zu unternehmen.

Am MONTAG fuhr ich zu Town Hall und St. Andrews. Leider waren beide Gebäude geschlossen. Town Hall wegen einer Ausstellung. Der Aufseher war sich aber nicht sicher, ob diese Woche wieder geöffnet würde. St. Andrews war geschlossen aufgrund von Reparaturarbeiten. Irgendetwas stimmt wohl mit den Lichtern und der Decke nicht. Aber beide Gebäude sahen von Außen ja auch ganz schön aus.

~   ~   ~   ~   ~

Am DIENSTAG ging ich etwas früher von der Schule weg, da ich zu Mrs. Macquairies Chair laufen wollte. Hierzu musste ich erst mit dem Zug fahren und schließlich noch eine Stunde Fußmarsch anschließen. Da das Wetter sehr schön war, konnte man den Spaziergang genießen.

Für den Rückweg entschied ich mich dazu, einen anderen Weg zu nehmen, der etwa genauso lange war. Hierbei lief ich durch den Royal Botanic Garden. Das war mir behaglicher, da dort mehr Menschen waren. Mein Weg führte mich an der Oper vorbei bis hin zum Circular Quay. Von dort nahm ich den Zug zurück.

Ich musste mich beeilen, da es inzwischen schon dunkel wurde. Um 18 Uhr wollten wir außerdem am Kino sein, da Dienstag ja unser Kinotag war. Heute war der Film "Over the Hedge" an der Reihe.

~   ~   ~   ~   ~

Auch am MITTWOCH erkundete ich die Stadt. Ich fuhr noch mal zu St. Mary´s und schaute mir die Kirche diesmal von Innen an. Eigentlich hatte ich danach kein genaues Ziel. Ich lief einfach pompösen Gebäuden nach. Hierbei führte mich mein Weg u.a. auch zum Parliament House. Als ich einen Blick rein werfen wollte, schickte mich die Frau in einen Nebenraum. Dort musste ich mich in eine Schlange stellen und wurde wie beim Flughafen kontrolliert. Erst danach durfte ich passieren. Ohne Infoblatt oder Führung hat man dem Gebäude aber nichts abhaben können.

Das gleiche gilt für die Libary of New South Wales, die im Reiseführer hervorgehoben wurde. Das Gebäude sah aus, wie alle anderen auch und von Innen ist sie sehr hässlich.

Bis auf St Mary´s hat sich der Mittwochsausflug nicht wirklich gelohnt.

~   ~   ~   ~   ~

Am DONNERSTAG lief ich zu unserer alten Unterkunft, um ein Bild zu machen. Da die Straße aber sehr befahren ist, war es nicht einfach, das Haus zu fotografieren.

Dabei wurde mir nochmals bewusst, wie schön wir es in unserer neuen Unterkunft hatten. Auch wenn die alte von außen gar nicht so übel aussah. Hin- und Rückweg führten mich jeweils durch den Alfred Park. So ein Park mitten in der Stadt hat doch schon was. Auch wenn er in Deutschland wohl nicht als Park, sondern eher als Wiese oder Sportplatz bezeichnet werden würde.

~   ~   ~   ~   ~

FREITAG war mein letzter Tag in der Schule. Inzwischen hat es mir hier recht gut gefallen. In der Sprachschule sind die meisten Leute sehr nett. Irgendwie war ich richtig traurig, gehen zu müssen.

Da ich nun fast alles gesehen hatte, was man an einem Nachmittag in einer Stunde unternehmen konnte, fuhr ich zurück zum Appartement und wusch erstmal Wäsche.

Nachdem ich mir etwas gekocht hatte, machte ich mich auf den Weg zum Kino. Mario wollte gerne in "Superman Returns". Der Film war aber erst am Tag davor angelaufen. So hatte ich mich nochmals fürs Kino breitschlagen lassen.

Mitten im Film kam eine Szene, die genau in unserer Straße, 2 Häuser neben unserem Appartement gefilmt wurde. Mario schrie richtig vor Begeisterung als er Wynyard erkannte. Wir dachten erst, wir hätten es uns eingebildet, aber im Abspann wurde dem Verkehrsamt von Sydney gedankt.

Marios Bericht lesen >>

 
In der Nacht von MONTAG auf Dienstag spielt Australien im Achtelfinale gegen Italien. Obwohl das Spiel erst um 1 Uhr beginnt, fangen diesmal schon um 23 Uhr Hupkonzerte und Fangesänge auf den Strassen an. An Schlaf ist wieder einmal nicht zu denken. Italien gewinnt 1:0. Schade für Australien, aber gut für unsere nächtliche Erholung.

~   ~   ~   ~   ~

Es steht zum letzten Mal der Kino-DIENSTAG auf dem Programm. Nachdem wir letzte Woche "Cars" von Pixar gesehen hatten, ist heute "Over the Hedge" (Ab durch die Hecke) vom Konkurrenzstudio Dreamworks an der Reihe. Caro gefallen grundsätzlich alle Dreamworks-Filme (Shrek - Grosse Haie, kleine Fische - Madagascar) besser, als die von Pixar (Monster AG - Findet Nemo - Die Unglaublichen). Daran sollte sich auch heute nichts ändern. "Cars" war zwar unterhaltsam und technisch beeindruckend, kann aber mit "Over the Hedge" nicht mithalten. Die Stimmung im Kino ist grandios. Im Prinzip wird vom Anfang bis zum Ende durchgelacht und am Ende gibt es (in Sydney erstmalig erlebt) Applaus.

~   ~   ~   ~   ~

Am DONNERSTAG gehe ich nach der Arbeit zum Frisör. Ich hatte es die ganze Zeit vor mir hergeschoben, aber jetzt ist es wirklich allerhöchste Zeit dafür. Unter der Erde in der Wynyard Station begebe ich mich zu einem kleinen Laden mit Fließbandabfertigung. Ein Haarschnitt kostet hier zwar nur 6 Euro, dauert aber auch nur 10 Minuten. Ich hatte ausdrücklich darum gebeten, die Haare nicht zu kurz zu schneiden, aber der Dame im Laden ist das egal. Hier gibt es wohl nur einen Standardschnitt. Mit der Maschine drüber und fertig.

~   ~   ~   ~   ~

Am FREITAG ist mein letzter Arbeitstag bei der "Opera Australia". Etwas wehmütig ist mir schon zumute. Nach 6 Wochen, habe ich mich hier richtig eingelebt. Alle Kollegen verabschieden sich sehr nett und ich spendiere zwei Packungen TimTams als Dankeschön.

abschweifender EXKURS:

TimTams sind eine Süßigkeit der australischen Firma "Arnott's", deren Produkte es nur hier zu kaufen gibt. Angesichts der Globalisierung ist das wirklich erstaunlich. Die Supermärkte, die wir bisher auf unserer Weltreise besuchten, hatten nämlich alle keine nennenswerten Abweichungen in ihrem Sortiment.

Egal ob Lindt, Milka, Ovomaltine oder Langnese - Es gibt sie überall! Teilweise mit abgewandeltem Namen (Ovomaltine heisst Ovaltine, Langnese heisst Streets), aber die Produkte sind die gleichen. Viele Marken, die ich für typisch deutsche Produkte hielt, scheinen weltweite Verkaufsschlager zu sein.

Ich schreibe diesen Bericht im Northern Territory und greife mal auf Tag 72 vor, weil es gerade passt: Wir haben in einem Supermarkt in Jabiru mitten im Kakadu National Park - also am A.... der Welt - eine Packung Bahlsen Choco Leibniz mit dem Aufdruck "Made in Germany" für umgerechnet 1,40 Euro gesehen. Was kosten die denn bei uns?

Worauf ich aber eigentlich hinaus will: Eine Firma hat den Trend verpennt, deshalb habe ich eine Anfrage Richtung Heimat, ein kleines Stück südlich von Bobenheim-Roxheim: Liebe Geschwister von Opel, habt ihr schonmal was von der Globalisierung gehört? Warum muss ich seit fast 3 Monaten auf meine heissgeliebten Chio Chips verzichten, wo ich doch sogar Käse von Bergader in Sydney kaufen kann? Die Sorte "Hot Peperoni" gibt es in allen von uns besuchten Ländern nichtmal von anderen Firmen, das könnte man der Weltbevölkerung doch bitte mal näher bringen. Danke!

EXKURS Ende

Ging so mit mir durch, sorry. Zurück zum Freitag: Wir nutzen die Chance jetzt schon "Superman Returns" zu sehen und besuchen ein letztes Mal die liebgewonnenen "Greater Union Cinemas" in der George Street. Der Film fängt ziemlich zäh und langweilig an, bietet dann aber doch beeindruckende Action. Die Story gibt nicht sonderlich viel her, aber von den Schauwerten her empfehlenswert. Popcorn-Kino eben.

Wirklich interessant wird es für uns kurz vor Schluss. Zwei der Protagonisten im Film laufen laut Geschichte auf ein Krankenhaus zu. Das Krankenhaus soll links ausserhalb des Bildes liegen, ist aber nicht sichtbar. Kann es auch nicht sein, denn in Wirklichkeit liegt da sozusagen unsere Wohnung in Sydney. "Wynyard, Caro das ist Wynyard!" rufe ich aufgeregt. Die Szene wurde eindeutig an der großen Bahn- und Busstation vor unserer Haustür gedreht.

Nachts schauen wir zusammen das WM-Achtelfinale "Deutschland gegen Argentinien". Caro geht nach der ersten Halbzeit ins Bett, ich nach der zweiten. Erst am nächsten Morgen erfahren wir, dass Deutschland es tatsächlich im Elfmeterschießen ins Viertelfinale geschafft hat.

<< Caros Bericht lesen

 
TAG  64 bis 68 | 69 | 70 | hoch
 
 
TAG 69 ~ SA ~ 01 JUL
----------------------------
Bye, bye Sydney!
Dieser Samstag war unser letzter Tag in Sydney. Morgens ging Mario hoch in den 10. Stock, um unsere Telefon- und Internetrechnung zu bezahlen. Danach bastelte er an der Homepage, da er sie am Abend updaten wollte. Ich fing in dieser Zeit schon mal an, den ersten Trolley zu packen.

Mittags machten wir uns schließlich auf den Weg zum Chinesischen Garten. Mario wäre es zwar lieber gewesen, heute nur auszuruhen, ich wollte aber unbedingt noch mal dort hin, da das letzte Mal ja so schlechtes Wetter war.

Da heute die Sonne schien, verbrachten wir erst noch eine Weile bei Darling Harbour und genossen den Tag. Darling Harbour ist echt schön. Wenn man dann auch noch weiß, den Tag genießen zu können und nicht wieder gleich loshetzen oder am nächsten Tag wieder früh zur Arbeit gehen zu müssen, ist es fantastisch. Wir gönnten uns ein Mittagessen bei einer holländischen Imbissbude. Wir wollten heute keinen Aufwand mehr mit Kochen machen. Außerdem waren ja schon alle Reste aufgebraucht.

Der Chinesische Garten war schließlich für uns beide eine angenehme Überraschung. Wir hätten nicht gedacht, dass er so schön ist.

Wir liefen langsam wieder zurück. Im Appartement arbeitete Mario weiter an der Homepage und ich packte unsere Sachen weiter. Allerdings kamen wir nur langsam voran, da ständig das Telefon klingelte. Alle wollten sich heute noch mal von uns verabschieden. Fanden wir übrigens sehr nett von Euch.

Gegen Mitternacht waren wir schließlich mit allem fertig. Wir stellten den Wecker und hofften, dass morgen früh alles klappen würde.

Marios Bericht lesen >>

 
Die Zeit in Sydney ist wie im Flug vergangen und heute ist bereits unser letzter voller Tag hier. Es wird also stressig, denn die letzten Vorbereitungen für unsere Reise sind zu treffen.

Zuerst muss ich aber mal dringend in Japan anrufen. Gestern wollte ich nämlich auf der Arbeit die Anfahrtsbeschreibung zu unserem bereits gebuchten Hotel in Tokyo ausdrucken. Dabei wurde ich auf der Internetseite der Hotelkette Toyoko Inn mit folgender Meldung überrascht: "Unser Hotel in Funabashi wurde leider geschlossen. Wir haben fast alle Kunden mit Reservierungen erreichen können und entschuldigen uns hiermit bei den übrigen. Bitte rufen Sie unter folgender Nummer an..."

Unglaublich! Ein Hotel, bei dem man nur 2 Monate im Voraus reservieren kann, wird einfach geschlossen. Ich wähle die Nummer und eine japanische Stimme meldet sich. Ich verstehe natürlich kein Wort. "Do you speak English?" Die Dame am anderen Ende der Leitung redet weiter japanisch. Das bedeutet wohl "nein". "Is there someone who speaks English?" - Japanische Antwort. - "Deutsch? Francais? No one who speaks English?" - Japanische Antwort. - "I don't speak Japanese." - Japanische Antwort.

An dieser Stelle fange ich an, leicht panisch zu werden. Gott sei Dank höre ich kurz darauf Musik und werde zu einer englisch sprechenden Dame weiterverbunden. Wir wurden bereits in ein Nachbarhotel umgebucht, alles kein Problem. Ich bin zwar erleichtert, bekomme aber doch etwas mehr Angst vor unserem Aufenthalt in Tokyo.

Unser Besuch in den Chinese Gardens steht noch aus und so fahren wir ein letztes Mal zum "Darling Harbour". Bei der leckeren holländischen Imbissbude gönne ich mir diesmal eine Frikandel. Caro versucht es mit den Pommes "Amsterdam" mit Mayonnaise und Erdnusssoße, aber ohne Zwiebeln. Die Kombination überzeugt sie nicht so recht.

Es ist bereits nach 17 Uhr und wir erhalten einen kleinen Nachlass bei den Chinese Gardens, weil nur noch eine dreiviertel Stunde lang geöffnet ist. Die Zeit reicht aber, das kleine, jedoch sehr schön gestaltete Gelände zu erkunden.

Auf dem Rückweg sehen wir in der Stadt eine große Kakerlake auf dem Boden laufen. Es gibt hier generell recht viel Ungeziefer, aber so ein Prachtexemplar hatten wir bisher noch nicht gesehen:

Wieder zurück in unserer Wohnung treffen wir die letzten Vorbereitungen für unsere Abreise. Während ich abends die Berichte formatiere und die Homepage auf den neusten Stand bringe, packt Caro ganz alleine unser Gepäck. *schlechtesgewissenhab*

Nachdem sie ins Bett gegangen ist, sitze ich noch lange am Laptop und nutze ein letztes Mal den Luxus einer immer verfügbaren Internet-Anbindung. Ich versuche soviel wie möglich über die Transportmöglichkeiten in Tokyo herauszufinden und speichere alle Infos über unser neues Hotel ab. Bis ich endlich fertig bin, bleiben mir nur noch 3 Stunden zum Schlafen. Hoffentlich wachen wir morgen rechtzeitig auf...

<< Caros Bericht lesen

 
TAG  64 bis 68 | 69 | 70 | hoch
 
 

TAG 70 ~ SO ~ 02 JUL
----------------------------
Flug nach Darwin
Um 6 Uhr morgens hätte der Wecker klingeln sollen. Um 8 Uhr ist Mario jedoch mit dem Wecker in der Hand aufgewacht und hat fürchterlich geschrien. Anscheinend hatte er ihn im Schlaf ausgemacht und dabei in der Hand gehalten.

Um 10 Uhr sollte unser Flug gehen und wir sollten zwei Stunden früher da sein, da der Flug nicht als Inlandsflug zählte, weil er nach Bombay weiterging. Dazu hätten wir vor einer halben Stunde in den Zug zum Bahnhof einsteigen müssen. Ein Glück hatte ich gestern Abend alles gepackt. Wir sprangen ins Bad und packten im Eiltempo alle übrigen Sachen ein. Danach hetzten wir runter zu Wynyard. Ausgerechnet heute wurden Gleisarbeiten gemacht und somit fuhren nur noch wenige Züge.

Wir rannten an den Kartenschalter und waren entsetzt, wie teuer die Tickets an den Flughafen sein sollten. Wir hatten kein Geld mehr, die Erwachsenentickets zu kaufen. Somit holten wir die für uns nicht gültigen Studententickets und hatten am Ende 1,20 Dollar übrig. Wir hofften, dass wir am Flughafen nicht kontrolliert werden würden. (Diese Strecke wird nämlich von einer privaten Bahngesellschaft betrieben.)

Wir schienen Glück zu haben. Mit uns kam ein Zug zum Flughafen am Bahnsteig an. Der nächste wäre erst 20 Minuten später gefahren. Wir sprangen rein. Der Zug brauchte eine Ewigkeit. Am Flughafen rannten wir aus dem Zug und zur Schranke. Ein Glück waren wir so in Eile – wir wurden durchgelassen, ohne dass sie unsere Tickets ansehen wollten.

Im eigentlichen Flughafen bekamen wir einen Riesenschreck. Es war inzwischen 9 Uhr und unser Flug stand nicht mehr an. Ich fragte eine Angestellte. In diesem Moment kam der Final Call für unseren Flug zum Einchecken. Die Frau nahm uns mit, an einer langen Schlange vorbei und wir durften gleich als nächstes dran. Puh, alles hatte geklappt.

Auch im eigentlichen Sicherheitsbereich wurden wir nicht richtig kontrolliert und kamen an allen Anstehschlangen vorbei. Dies lag aber nicht an unserer Verspätung, sondern daran, dass wir nur innerhalb der Landesgrenzen verreisten. Der Flug wurde sehr angenehm. Das Essen war OK. Wir hatten einen Bärenhunger, da wir ja den ganzen Morgen noch nichts gegessen hatten.

Mario war vom Entertainmentsystem begeistert. Man hatte verschiedene Filme und Spiele zur Auswahl. Jeder Sitz konnte gesondert seinen Entertainmentwunsch auswählen und jederzeit starten. Auch die Pause-Funktion ließ ihn aufblühen. Als dann auch noch Hoodwinked kam, ein Film der noch nicht im Kino ist, war alles aus. Das war sein bester Flug! Die Maschine war super groß und sehr neu. Sogar die Toiletten waren modern eingerichtet und hatten allen möglichen Schnickschnack.

Nicht so toll war, dass wir mal wieder fast eine Stunde Verspätung beim Starten hatten und diese auch während der Flugzeit nicht aufholen konnten. Auch die berühmten Schlafmasken waren nicht an Bord, da dies ein Tagflug war. So konnte ich nicht wirklich viel schlafen. Gemein – nach dem wir sicher im Flugzeug waren, spürte ich nämlich sehr stark wieder die Müdigkeit!!!

Wir kamen um 15 Uhr an. Die Campervermietung erwartete uns allerdings schon um 14:30 Uhr. Nachdem wir unser Gepäck endlich hatten und auch hier an allen Kontrollen vorbei kamen (wir erklärten ihnen, dass unser Essen aus Sydney stamme), nahmen wir ein Taxi. Die Vermietung hatte nämlich nur bis 16:30 Uhr geöffnet.

Der Taxifahrer war äußerst komisch. Er redete einen fürchterlichen Dialekt, den man kaum verstand. Als er von uns erfuhr, dass wir aus Deutschland sind, machte er den Hitlergruß und lachte sich einen ab. Nachdem wir beide wie versteinert ihn anstarrten, sagte er lachend, er würde nur Witze machen. Seine nächste Frage war, wie es denn heute so in Deutschland wäre. Ein Glück übernahm Mario das Gespräch.

Bei der Vermietung bekamen wir eine Einleitung zum Camper und eine Empfehlung uns den Mindil Beach Market anzusehen. Dort könnte man günstig essen und einen schönen Sonnenuntergang sehen.

Als nächstes suchten wir uns einen Campingplatz zum Übernachten. Nachdem wir endlich einen hatten, der noch geöffnet war und freie Plätze hatte, fuhren wir wieder weiter. Wir kauften im nächsten Supermarkt Getränke und Frühstück für morgen früh. Danach machten wir uns auf die Suche nach dem berühmten Markt.

Er war wirklich hübsch. Viele verschiedene Verkaufsstände zum Bummeln, einen Sonnenuntergang am Strand, Musik in angenehmer Lautstärke. Bis man zur nächsten Darbietung kam, hörte man die passierte schon nicht mehr. Und das wichtigste, viele verschiedene Essenstände. Ich glaube hier waren fast alle Nationen vertreten. Wir müssen uns wohl eingestehen, etwas über den Hunger gegessen zu haben. Aber es sah alles so lecker aus und war auch noch relativ günstig.

Nachdem wir alles Mögliche durcheinander gegessen hatten (es gab überaus viel vegetarisches Essen) fuhren wir zurück zum Campingplatz. Wir wären so gerne ins Bett gefallen. Aber der Camper musste ja erst umgebaut werden. Bis ich vom Bathroom zurückkam, hatte mir Mario schon mein Bett aufgeschlagen. Wie lieb von ihm.

Marios Bericht lesen >>

 
Ich wache auf und halte den Wecker in der Hand. Der Alarm ist deaktiviert. Mir schwant Schreckliches... Um 6 Uhr wollten wir aufstehen. Es ist 8 Uhr. Um 10 Uhr geht unser Flug, um 9 Uhr müssen wir eingecheckt sein. Panik! Ich wecke Caro und wir sind in Rekordzeit (30 Minuten) fertig und hetzen los. Wir haben Riesenglück und erwischen direkt einen Zug zum Flughafen, obwohl diese Sonntags nur im 20-Minuten-Takt fahren. Die Zugfahrt zieht sich ewig.

Glücklicherweise hatte ich am Vorabend auf der Internetseite des Flughafens festgestellt, dass unser Flug vom International Terminal startet (anderer Bahnhof!), weil die Maschine nach Darwin direkt weiter nach Mumbai (=Bombay) fliegt. Gegen 9:10 Uhr sind wir da und hetzen zu den Check-In-Schaltern. Bei Qantas gibt es riesige Schlangen. Wir sind so panisch, dass eine Dame uns anspricht und an allen anderen Wartenden vorbeilotst. Wir werden direkt abgefertigt und können zu den Sicherheitskontrollen. Dank unserer "Domestic"-Aufkleber auf den Bordkarten geht alles viel schneller und wir sind absolut rechtzeitig an unserem Gate. Unser Tipp für alle, die nicht gerne lange warten: 2 Stunden später an den Flughafen fahren und richtig Panik machen. :-)

Bevor es losgeht, muss ich allerdings noch durch eine Sonderkontrolle. Auch in London wurde nur ich extra kontrolliert. Wenn wir irgendwann mal etwas schmuggeln wollen, bekommt es Caro. Sie sieht eben zu unschuldig aus, um kontrolliert zu werden. Der Sicherheitsbeamte ist aber wahnsinnig nett und erzählt uns, dass in der Nacht Brasilien bei der WM rausgeflogen ist.

Der Flug ist genial! Da es ja ein internationaler Flug nach Mumbai ist, bietet Qantas ein erstklassiges Entertainment-System an. Ca. 50 Filme stehen per Video-On-Demand zur Auswahl. Bisher hatten wir immer nur Systeme mit 9 Kanälen ohne freie Wahl der Startzeit. Hier lassen sich sogar die Sprachen der Filme auswählen.

Ich entscheide mich für "Hoodwinked", einen Animationsfilm, der in Deutschland erst kurz vor Weihnachten ins Kino kommt. Trotzdem steht bereits eine deutsche Tonspur zur Verfügung! Ich schaue den Film aber erstmal auf englisch. Die Geschichte ist folgende: Rotkäppchen kommt zu seiner Großmutter. Die Großmutter ist aber in Wirklichkeit ein verkleideter Wolf. Rotkäppchen durchschaut das böse Spiel, als der Schrank aufgeht und die gefesselte wirkliche Großmutter zum Vorschein kommt. In diesem Moment springt ein panischer Holzfäller durch das Fenster. Die entscheidende Frage: Was ist passiert? Inspektor Bär will gleich den Wolf verhaften lassen, als Mr. Flippers (ein Hercule Poirot nachempfundener Frosch) an den Tatort kommt. Er will sich die Sache nicht zu einfach machen und hört sich von allen 4 Beteiligten ihre Version der Geschichte an.

Die Grundidee finde ich klasse, teilweise hätte man aber mehr draus machen können. Richtig gut fand ich die Songs im Film. Anschließend habe ich mir zum Vergleich den Film nochmal mit deutscher Tonspur angeschaut. Grausam! Teilweise richtig schlechte Sprecher und sehr seltsame Übersetzungen. Alle Songs sind einfach komplett englisch geblieben, wodurch mindestens ein Dialog überhaupt keinen Sinn mehr ergibt. Vielleicht war es nicht die finale deutsche Version, bis zum Kinostart ist ja noch Zeit, aber so kann ich den Film nicht unbedingt weiterempfehlen.

In Darwin kommen wir mit einer Stunde Verspätung an. Wir nehmen uns ein Taxi zur 12 Kilometer entfernten Autovermietung und nehmen unseren lange vorab reservierten Campervan in Beschlag. Nach einer ausführlichen Einweisung kann das Outback-Abenteuer beginnen. An den Linksverkehr durften wir uns ja in Neuseeland bereits gewöhnen und glücklicherweise haben wir auch hier wieder eine Automatik-Schaltung.

Hier im Northern Territory ist zur Zeit absolute Hochsaison. Wir haben Glück und bekommen auf einem Campingplatz etwas ausserhalb der Stadt einen der letzten Stellplätze mit Stromanschluss.

Wir fahren noch einmal zurück in die Stadt und gehen einkaufen. Danach fahren wir zum Mindil Beach, wo jeden Sonntag Abend ein toller Markt mit vielen Essens- und Souvenirständen stattfindet. Wir fressen uns durch und genießen die tolle Atmosphäre. Die Temperaturen gefallen mir: Tagsüber ist es zwar wie auf Fiji sehr heiß, aber nachts kühlt es auf ca. 15 Grad ab und man kann problemlos schlafen.

<< Caros Bericht lesen

 
TAG  64 bis 68 | 69 | 70 | hoch
 
 
>> weiter zu Woche 11
Diese Seite ist kein Blog, der Quelltext wurde nach altmodischer
Herstellungsweise liebevoll von Hand geschrieben.