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TAG 22 ~ MO ~ 15 MAI
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Montag Ruhetag
Es gibt nicht viel zu berichten. Mario verbrachte die meiste Zeit des Tages im Bett. Ich nutzte den Morgen zum Ausschlafen und verbrachte den Rest des Tages mit Lesen. Außer 2 Spielrunden ist nichts Aufregendes passiert. Gegen Nachmittag waren wir kurz in einen Supermarkt gefahren, um uns etwas warmes zum Essen zu kaufen.

Am Abend war jedoch das Highlight des Tages. Da es in Deutschland Sonntagmorgen war, versuchten wir unsere Mamas anzurufen, um zum Muttertag ein Lebenszeichen von uns zu geben. Das war gar nicht so einfach. Wir haben insgesamt ca. 15 fehlgeschlagene Versuche gehabt. Es war nicht gerade leicht, die 30stellige Nummer einzugeben und nach etwa immer 7 Zahlen auf die richtigen Pausen zu warten.

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Krankheitsbedingt ist heute Pausentag. Ich schlafe mal so richtig aus, schreibe Berichte und wir gehen kurz in Russell Fertiggerichte einkaufen. Das Wetter ist wie fast immer schlecht. Der Tag ist schnell rum und die Ruhe hat sich gelohnt. Für die Fahrt nach Auckland am nächsten Tag geht es mir wieder besser.

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TAG 23 ~ DI ~ 16 MAI
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Fahrt nach Auckland
Um 10 Uhr checkten wir aus und fuhren noch einmal in die Stadt hinunter. Der Hafen Russells ist wunderschön.

Ich hatte im Reiseführer gelesen, dass hier das älteste Restaurant Neuseelands sein sollte (das immer noch in Betrieb ist) und zudem eine der ältesten Kirchen. So machten wir uns auf die Suche nach beiden.


(Eine Zweisprachige Bibel: Englisch und die Sprache der Einheimischen)

Danach ging es mit der Fähre wieder zurück nach Opua und von dort aus mit dem Auto weiter Richtung Auckland. In Kawakawa hielten wir an, da hier eines der letzten Werke Hundertwassers steht – ein Toilettenhaus. Der Künstler hatte seine letzten Jahre im Northland verbracht.

Leider waren die Toiletten nicht sehr betrachtenswert. Im Innern ähnelten sie den Toiletten von Chinatown in Vancouver. Nach der kurzen Pause setzten wir unsere Reise fort. Gegen 15 Uhr kamen wir in Auckland an und buchten eine Nacht auf einem nördlich gelegenen Campingplatz. Von dort aus nahmen wir den Bus in die Stadt.

Wir stiegen im Stadtinneren aus und stürmten erstmal ins Informationscenter. Gleich daneben befindet sich der Skytower (höchster Turm Neuseelands). Wir fuhren mit einem Studentenrabatt hinauf und hatten einen wunderschönen Ausblick über Auckland.

Allerdings wurde die gute Laune schnell getrübt, als eine Frau sich den Turm runterstürzte. Ich schrie vor Entsetzen – Mario jubelte. Erst da bemerkte ich, dass die Gute an Seilen befestigt war.

Da wir nachmittags den Turm bestiegen, hatten wir nicht nur einen schönen Ausblick auf Auckland im Tageslicht. Auch hier wird es um 18 Uhr dunkel. So konnten wir den Sonnenuntergang aus etwa 190 Meter Höhe bestaunen und danach Auckland als Lichtermeer in der dunklen Nacht bewundern.

Langsam machten wir uns auf den Weg nach unten. Da der Stadtplan sehr ungenau war, fanden wir unsere Haltestelle nicht und irrten in den Straßen Aucklands umher. Der Weg führte uns an gewissen Fast Food Läden vorbei, bei denen wir unser Abendbrot einnahmen.

Und weiter ging´s. Ein freundlicher Neuseeländer sprach uns an, ob er uns helfen könnte und so fanden auch wir den Weg.Leider war der Campingplatz nicht sehr schön. Es war sehr laut, da unsere Nachbarn aus den Mitgliedern einer Sportmannschaft bestanden, die auch nachts Leben in sich hatten.

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Nachdem ich 2 Tage in Russell hauptsächlich im Bett verbracht habe, sollte man sich den Ort vor der Abreise wohl auch mal anschauen. Die ehemalige Hauptstadt ist ein kleines, verschlafenes Nest mit einem wunderschönen Hafen. (siehe Panorama unten!) Wir laufen die Uferpromenade ein Stück entlang und entdecken das älteste Restaurant Neuseelands.

Caro würde gerne noch die älteste Kirche Neuseelands sehen, aber wir haben keine Ahnung, wo diese zu finden ist. Beim Weiterfahren entdecke ich erst die Chapel Street und danach die Church Street und letztere führt uns auch tatsächlich zum gewünschten Ziel.

Nach der Erkundung der Kirche und dem angeschlossenen Friedhof fahren wir mit der Fähre zurück nach Opua (nicht Pahia! Caro hat mich belehrt, dass ich im Bericht zum 14. Mai wohl nicht so ganz richtig lag...)

Auf dem Weg nach Süden halten wir in Kawakawa an. Hier hat Friedensreich Hundertwasser zuletzt gelebt und sein letztes Werk errichtet bzw. errichten lassen – und zwar ein öffentliches Toilettenhäuschen! :-)

Trotz mehrfacher Ausschilderung fahren wir erst mal am Wahrzeichen dieser Stadt vorbei. Als wir die Toiletten dann finden, ist die Enttäuschung groß: Sie sehen zwar ganz nett aus, aber leider gibt es momentan kein Wasser, weder zum Händewaschen, noch für die Klospülung. Naja, eine ausführlichere Beschreibung erspare ich mir an der Stelle mal...

Ein paar Stunden Autofahrt später kommen wir in Auckland an. Diesmal fahren wir zum Campingplatz nördlich der Stadt, da dieser viel näher am Stadtzentrum liegt. Die Umgebung ist allerdings nicht so schön. Eigentlich wollen wir auf jeden Fall zwei Nächte bleiben, aber Caro drängt darauf, erstmal nur eine Nacht zu buchen – Ich werde ihr dafür noch dankbar sein.

Die Hütte ist klein, dunkel und ungemütlich, also schnell wieder weg und auf ins Stadtzentrum. Wir nehmen den Bus, der für die eigentlich kurze Strecke dank zahlreicher Stopps fast 45 Minuten benötigt. Leider habe ich keine Ahnung, wo wir aussteigen müssen. Als ein mit uns im Bus sitzendes japanisches Ehepaar aussteigt, gehen wir einfach mit – So falsch kann das nicht sein. :-)

Wir laufen zuerst zum Wahrzeichen von Auckland, dem Skytower: Eine sehr schicke 328 Meter hohe Turmkonstruktion. (4 Meter höher als der Eiffelturm, wie überall zu lesen ist.)

Mit einem superschnellen Fahrstuhl (in diesem Fall überhaupt kein Vergleich zum Eiffelturm) fahren wir zur Aussichtsplattform. Diese ist komplett verglast, als wir gerade durch die Scheiben die Aussicht bewundern, fällt plötzlich ein Mensch vor unseren Augen den Turm herunter – gut angeseilt natürlich.

Der Spaß nennt sich Skyjumping und erfreut sich bei den extremsportbegeisterten Kiwis großer Beliebtheit. Auf jeden Fall haben wir uns bei dem überraschenden Anblick ganz schön erschreckt.

Wir haben den perfekten Zeitpunkt erwischt, es wird sehr schnell dunkel und wir können die tolle Aussicht nochmals bei Nacht bewundern. Caro besteht noch eine Mutprobe und läuft über eine der Glasplatten, die in den Boden der Aussichtsplattform eingelassen sind.

Danach laufen wir etwas ziellos durch die Stadt. Da mein Orientierungssinn mal wieder versagt, kommen wir auf ein paar Umwegen zum Stadtzentrum und testen neue, spannende Fast-Food-Läden, wie Wendy’s und Dunkin’ Donuts. Höhepunkt ist ein Besuch bei Starbucks, wo Caro einen Double Chocolate Chip Frappucino bestellt. Unverschämt gut!

Nach diesen kulturellen Highlights machen wir uns auf die Suche nach der Bushaltestelle. Leider muss man für die Rückfahrt an einer ganz anderen Stelle einsteigen und wir können diesmal keinem japanischen Ehepaar hinterherlaufen.

Zufällig entdecke ich plötzlich unseren Bus abfahrbereit auf der anderen Straßenseite und wir rennen panisch quer über eine Kreuzung mit roten Ampeln (liebe Kinder, bitte nicht nachmachen!). Glück gehabt. Der Busfahrer ist wahnsinnig nett und setzt uns sozusagen vor der Haustür ab.

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Hafen von Russell 360°  //  zusammengesetzt aus 13 Einzelbildern  //  513 kb
 
 
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TAG 24 ~ MI ~ 17 MAI
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Don't look down!
Wir verließen den unschönen Campingplatz schon um 9 Uhr, denn wir hatten heute viel vor. Unser erstes Ziel war die Innenstadt, in der wir lange nach einem Parkplatz suchten. Mario, der unheimlich aufgeregt war, beschloss, nun in das Parkhaus des Skytowers zu fahren. Von der Tiefgarage fuhren wir mit dem Lift ins 2. Stockwerk des Towers, in dem Mario sein verfrühtes Geburtstagsgeschenk von mir erhalten sollte.

Die nette Dame steckte Mario in einen Ganzkörperanzug und brachte ihn über die Aussichtsplattform des Towers hinauf. Währendessen wurde ich nach unten gebracht und packte Kamera und Foto aus.

Na was wird er wohl machen?

Richtig! Er wird vom Turm abgeseilt mit einer Geschwindigkeit bis zu 85 km/h.

Danach ging es – für Mario etwas wackelig - zurück zum Auto und schließlich zum großem Aquarium Aucklands, auch bekannt als Kelly Tarlton’s Underwater World and Antartic Encounter.

Hier bekamen wir gleich einen zweifachen Rabatt. Einen für Studenten und einen für unsere Welcome-Card, die allen Touristen mit einem Begleitheft bei Betreten des Flughafens überreicht wurde.

Man konnte hier nicht nur Haie bestaunen, sondern auch viele exotische Fische und kleine süße Seepferdchen.

Als wir genug vom Wasser hatten, machten wir uns auf den Weg zu den Landtieren. Der Zoo wurde überall als sehr schön beschrieben.

Auch hier gab es eine Fülle an verschiedenen Arten und Gattungen.

Nach etwa 2 Stunden Zoobesichtigung (und wir hatten bis dahin noch lange nicht alles gesehen) wollte Mario gerne zum Campingplatz fahren. Ihm war inzwischen übel geworden. Was aber mit Sicherheit nicht am Zoo lag!

So machten wir uns auf den Weg zum Campingplatz (diesmal wieder zu dem schönen von unserer ersten Nacht) und Mario legte sich erstmal ein paar Stunden hin. Da leider keine Standard-Cabin frei war, mussten wir eine teurere nehmen. Allerdings haben wir hier Bad und Waschmaschine sowie eine extra Küche.

Ich beschäftigte mich währenddessen damit, das Auto auszuräumen, Wäsche zu waschen, mit Tagesberichten, ... und weckte ihn schließlich zum Abendessen. Ein Glück ging es ihm jetzt wieder besser.

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Die hässliche Hütte gefällt uns nicht, wir ziehen weiter und fahren erstmal mit dem Auto in die Stadt. Caro hat eine sensationelle Überraschung für mich: Ich bekomme heute ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk und zwar...

... *trommelwirbel* ...

... einen Skyjump! JUHU!

Also schnell wieder zum Turm und um 10 Uhr morgens stehe ich am Anmeldeschalter. Ich werde erstmal nach meiner Reservierung gefragt - habe ich leider nicht. Also wird mal nachgeschaut, wann etwas frei ist... Ergebnis: Jetzt sofort! Ich bekomme einen schicken Anzug an und fahre mit dem Lift mal wieder nach oben, während Caro von einer Mitarbeiterin zur Landeplattform gebracht wird.

Oben angekommen habe ich leider noch keinen Zutritt zum Startpunkt (AUF dem Dach der Aussichtsplattform), weil das Personal noch den Sicherheitscheck durchführen muss. Ich bin heute der erste Springer! Die 5-minütige Wartezeit kommt mir vor wie eine Ewigkeit und ein mulmiges Gefühl stellt sich ein. Hätte ich nicht gedacht, aber ich muss zugeben, ich habe ganz schön viel Angst.

Endlich geht’s los. Ich werde an ganz viele Seile geschnallt und wackle langsam vorwärts ans Ende des Steges. Dort angekommen, bekomme ich das Hauptseil am Rücken in den Anzug eingeklinkt und ALLE anderen Sicherungsseile werden wieder abgemacht. Noch einmal lächeln fürs Foto. JETZT habe ich wirklich so tierische Angst, dass ich der Aufforderung zum Daumen hochstrecken nicht mehr nachkommen kann.

Ich muss mich langsam umdrehen und ganz ans Ende der Plattform stellen. Vor mir geht es exakt 192 Meter nach unten. Tolle Aussicht, aber ekelhaftes Gefühl. Ich stelle fest, dass ich doch noch ein ordentliches Stück Höhenangst in mir habe. Die Anweiserin erklärt mir: „I’ll count one, two, three and then Mario jump!“.

Als nächstes sagt sie „One, two, three.“ – „Moment, viel zu schnell“ denke ich. Ich kann mich zwar nicht wirklich daran erinnern, aber ich muss wohl gesprungen sein. Uns wurde nachher versichert, dass es eine klare Regel gibt, dass niemand geschubst wird. :-)

Der Sturz wird aber erstmal direkt wieder gebremst und man darf noch ein wenig die Aussicht genießen. „Mario, turn around. We’ll take another picture!“. Eine interessante Lebenserfahrung, in 192 Meter Höhe an einem Turm zu hängen und mit den Armen zu rudern, um eine 180-Grad-Drehung zu machen.

Nach dem Foto geht’s endlich richtig los. Man fällt nicht wirklich, erreicht aber eine Geschwindigkeit zwischen 80 und 90 km/h. Das Seil an dem man hängt wird sehr schnell von einer Winde abgerollt. Die gleiche Technik kommt in Filmen zum Einsatz, wenn jemand von einem Hochhaus springt, oder ähnliches...

Ein unglaubliches Gefühl! Während die auf den Boden gemalte Zielscheibe immer näher kommt, fällt mir gerade noch rechtzeitig ein wichtiger Satz wieder ein: „Don’t forget to bend your knees, when you’re landing“. Ich habe das Gefühl, dass ich noch viel zu schnell bin und – RUMMS – schon bin ich gelandet. War wohl alles planmäßig, aber ich kann erstmal einen Moment nicht aufstehen.

Caro glaubt mir nachher nicht gleich, dass es Spass gemacht hat, weil ich so fertig aussah - Aber es war definitiv die Beste Thrill-Erfahrung, die ich bisher gemacht habe und dabei wird’s wohl auch bleiben. Mir wurde nämlich gesagt, es sei ein guter Einstieg zum Bungee Jumping, aber da will ich meiner Schwester lieber nicht nacheifern. Das Beste am Skyjump für mich war nämlich, dass es kein übelkeitsförderndes Auf und Ab gibt. Meine Beine sind trotzdem noch ziemlich lange ziemlich wacklig.

OK, das war bis hierhin wahrscheinlich schon wieder viel zu viel Text, daher versuche ich mich mal beim Rest des Tages kürzer zu fassen und verweise für nähere Infos auf Caros Text.

Wir fahren weiter zu „Kelly Tarlton’s Underwater World and Antartic Encounter“. Hier gibt es Pinguine in einer Polarwelt, Haie in einem Unterwassertunnel und jede Menge anderer Wasserbewohner zu bewundern. Alles sehr interessant und aufwändig umgesetzt.

Danach geht’s tierisch weiter. Wir fahren zum Zoo: Hier erwarten uns sehr schöne, sehr große Gehege mit einer beeindruckenden Artenvielfalt. Am interessantesten finde ich eine Riesenschildkröte in einem Freigehege.

Wir fahren weiter zum südlich gelegenen Campingplatz. Bei Pizza Hut hole ich mir das Nachmittagsangebot: Eine Riesenpizza, von der ich noch am nächsten Tag essen werde, für unglaubliche 6 Dollar (= 3 Euro).

Da es die letzte Nacht auf einem Campingplatz ist und keine Standard Cabin frei ist zahlen wir 15 Dollar drauf und nehmen statt einer Kitchen Cabin eine sogenannte SCU (Self Contained Unit). Als wir in die Hütte kommen sind wir begeistert. 3 abteilbare Räume erwarten uns: Küche, Schlafzimmer und Bad. Ausserdem haben wir eine eigene Waschmaschine und einen Trockner zur unbegrenzten Benutzung! Da wir hier fürs Waschen sonst immer ordentlich Kleingeld zahlen müssen hat sich der Aufpreis für die Hütte auf jeden Fall gelohnt.

Ich bin fix und fertig und schlafe für 3 Stunden. Danach stehe ich wieder auf und arbeite bis tief in die Nacht an der Umsetzung der neusten Berichte für die Homepage.

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TAG 25 ~ DO ~ 18 MAI
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Stadtbummel in Auckland
Wir wachten in unserer Self Contained Unit auf. Es war 7 Uhr und wir wollten eigentlich weiterschlafen: Hier ist es so schön.

Leider hatten wir vergessen den Heizer anzustellen und waren nun völlig durchgefroren, was es uns natürlich noch schwerer machte, das Bett zu verlassen. Dummheit wird halt bestraft. Gestern war die Hütte so stark aufgeheizt – alleine vom Sonnenlicht, da hätte man sich denken können, dass sie über Nacht auskühlen würde.

Letzten Endes mussten wir ja aber sowieso aufstehen, also warum nicht gleich. Das Packen läuft leider ja nicht davon. Wir fuhren noch mal für zwei Stunden in die Stadt. Bisher hatten wir zwar einen Überblick über Auckland. Die bekannten Gebäude, wie z.B. das Ferry Building hatten wir aber noch nicht aus der Nähe gesehen.

Nun ging es zum nächsten Supermarkt um für heute Mittag etwas zu kaufen. Danach begaben wir uns mehr oder minder freiwillig auf eine Odyssee: Wir machten uns auf die Suche nach einer Tankstelle mit Staubsauger. Leider gibt es hier so etwas nicht.

Letzten Endes versuchten wir mit den Händen, Spülmittel, Lappen und Papier das Auto von innen etwas zu säubern. Durch den Regen waren unsere Schuhe stets schlammig, was sich auch im Auto bemerkbar machte.

Gegen 16 Uhr konnten wir das Auto zurückbringen. In der Firma war nur noch ein Mann, der Autos putzte und mich sehr an Jackie Chan erinnerte. Er fuhr uns zu unserer Bed and Breakfast Unterkunft am Flughafen (was die erste Verarschung in Neuseeland war: denn B&B sollte nur heißen, dass es neben den Zimmern auch noch ein Restaurant gibt in dem man u.a. auch frühstücken kann).

Die Fahrt mit „Jackie“ wurde recht lustig. Er erzählte uns, dass man in Neuseeland nicht so schnell fahren darf, wie in Deutschland, aber dafür sei es hier um so grusliger. Dem konnten wir nur zustimmen.

Die Neuseeländer fahren, als wäre es ihre erste Fahrstunde. Dies hatte allerdings den Vorteil, dass wir in ihrem Linksverkehr gar nicht als Anfänger aufgefallen sind. Leider hatte Mario sich am Ende der 2 Wochen dem Fahrstil der Neuseeländer angepasst, so dass ich immer froh war wenn ich fahren konnte. (Ich darf das schreiben, er hat mir seine ausdrückliche Erlaubnis dazu gegeben). Alle 20 Meter fand man am Straßenrand tote Tiere. Auch die Reiseführer warnten vor den Fahrkenntnissen der Inselbewohner.

Wir hatten in unserer heutigen Unterkunft TV mit Sky (so was wie Premiere). So schauten wir uns am Nachmittag 30 über Nacht an. Was hätten wir auch sonst in dieser Gegend tun sollen. Hier fahren ja noch nicht einmal Busse.

Auch Mario kam auf seine Kosten. Er konnte dem Essen des Restaurants nicht widerstehen und bestellte sich dort eine Kleinigkeit. Da wir beide etwas krank waren, gingen wir schon früh zu Bett. Außerdem mussten wir ja am nächsten Tag früh raus.

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Das rechtzeitige Packen bis zum Auschecken um 10 Uhr wird mal wieder sehr knapp und stressig. Danach wird die Homepage nochmal auf den neusten Stand gebracht. Auf diesem Campingplatz hatte ich ja bereits bei unserer Ankunft in Neuseeland ausgetüftelt, wie ich Dateien hochladen kann. Es wird eine lange Update-Pause folgen...

Nachdem ich mich wieder erholt habe, fühlt sich jetzt Caro leider ziemlich krank. Wir fahren trotzdem noch einmal in die Stadt und laufen die Haupteinkaufsstraße, die Queen Street, entlang bis zum „Ferry Building“. Danach geht es auf der anderen Seite wieder zurück.

Wir fahren zum Flughafen und versuchen an einer Tankstelle den Wagen einigermaßen sauber zu machen. Danach gehen wir ein letztes Mal einkaufen und geben dann unseren liebgewonnen Mietwagen wieder ab. Überraschung: Wir bekommen Geld zurück, weil eine Versicherungspauschale berechnet wurde, die ich gar nicht bestellt hatte. Ärgerlich, dass mir das nicht vorher aufgefallen war, jetzt haben wir Neuseeland-Dollar, die wir nicht mehr brauchen...

An dieser Stelle kurz ein verdienter Lobgesang (Ich bekomme kein Geld dafür!) auf unsere Visa-Kreditkarten von der DKB. Man kann damit an jedem Geldautomat auf der Welt die jeweilige Landeswährung zum aktuellen Umrechnungskurs abheben. Kostenlos! Es funktioniert wirklich und die Kurse sind immer tagesaktuell und ohne Schummeleien. Ich habe im Internet von Leuten gelesen, die die Karte nicht wollen, weil das Angebot „viel zu gut klingt, um wahr zu sein“. Selbst schuld.

Mit einem kostenlosen Shuttle der Autovermietung werden wir ein paar Straßen weiter zu unserem Hotel für die letzte Nacht gebracht. Der Fahrer ist sehr nett und lustig. „In Germany you can drive a lot faster, but here in New Zealand driving is scarier.“ Recht hat er! :-)

Unser Zimmer ist nicht besonders toll, aber doppelt so teuer wie die Campingplatzhütten. Dafür haben wir PAY-TV und schauen uns „13 going on 30“ (30 über Nacht) an. Der Film ist zwar lustig, aber Caro geht es immer schlechter und es wird leider eine sehr kurze Nacht mit geringer Erholungsmöglichkeit.

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TAG 26 ~ FR ~ 19 MAI
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Flug nach Sydney
Wir standen mal wieder früh auf. Um 6:30 Uhr ging unser Shuttle zum Flughafen. Die Nacht war schrecklich – ich hatte nur geschwitzt, musste Klamotten wechseln und konnte kaum schlafen, da ich so schlecht Luft bekam.

Am Morgen fühlte ich mich hundeelend. Am Flughafen bekam ich erstmal ne Cola um wach zu bleiben. Wir gaben unser Gepäck auf und haben dann das kostenlose Internet von Samsung benutzt, um einige von euch noch mit Emails zu beglücken.

Der Flug war recht angenehm – wir flogen 5 min zu früh ab und kamen eine halbe Stunde zu früh an. Nachdem wir unser Gepäck hatten und durch alle Kontrollen waren, verbrachten wir die nächsten 3 Std. mit Prospekte durchblättern und mal wieder im kostenlosen Internet. (An dieser Stelle ein Dankeschön an Samsung für das tolle Angebot.) Schließlich machten wir uns auf den Weg zu den gefundenen Unterkünften.

Wir hatten nur 2 gefunden, die bezahlbar waren und ohne "jede Nacht Party" warben. Gleich bei der ersten schienen wir Glück zu haben. Sie gaben uns sogar einen Sonderpreis wenn wir für 6 Wochen bleiben würden. Wir zahlten vorsichtshalber aber erstmal nur 1 Woche. 2 Nächte sollen wir in einem "shared room" (mit 4 Betten) schlafen – wir zahlten drauf um alleine bleiben zu können. Für nächste Woche sollten wir ein eigenes Zimmer mit Toilette und Dusche bekommen.

Wir waren glücklich, etwas Bezahlbares gefunden zu haben – und dazu noch mit nur geteilter Küche. (Wir wollten für die Zeit unseres Praktikums ein eigenes Zimmer haben). Glücklich fuhren wir zurück zum Flughafen um unser Gepäck zu holen, das wir dort eingeschlossen hatten.

Der Tag wurde sauteuer: Wir mussten die Gepäckrate für 24 Std. zahlen und dazu ein sehr teueres Busticket nehmen (da hier anscheinend nur der Studentenausweis aus Sydney gilt und nicht der internationale von der UNESCO!)

Zurück bezogen wir ein super ungemütliches und sehr dreckiges Zimmer. Das Fenster schaut auf die Wand des Nachbarhauses und ein Rollo (der nicht mehr zu bewegen ist) verfinstert das Zimmer völlig. Die Wände sind super verschmutzt und die Matratzen schon aufgerissen.

Auch die Waschräume sind so verschmutzt, dass wir – wie sich herausstellen wird - die nächsten 2 Tage auf das Duschen verzichten werden. Wir wollen nur noch heim!

Stattdessen laufen wir zum nächsten Supermarkt und fallen danach müde ins ekelerregende Bett. So gegen 23:30 Uhr nehmen nun die lauten Unterhaltungen ab. Aber wir sind ja schon froh, dass hier Party und laute Musik ab 23 Uhr verboten sind.

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Der Wecker klingelt um 5:30 Uhr und es wird gewohnheitsmäßig superknapp, aber wir schaffen es gerade rechtzeitig zu unserem kostenlosen Flughafen-Shuttle. Bei den Check-In-Schaltern gibt es lange Schlangen bei Air New Zealand (zu recht!), aber wir fliegen ja mit Qantas. Dementsprechend keine Wartezeit für uns. Und dabei sind wir diesmal so pünktlich...

Wir sind erst etwas verwirrt, weil auf allen Displays nicht die Abflugzeit, sondern die weit davor liegende „Boarding Time“ angegeben wird. Wir tauschen noch bei einer Bank neuseeländische gegen australische Dollar (gegen Gebühr, grrr...) und gehen zum Boarding.

Leider haben wir noch keine Ausreisesteuer gezahlt und werden wieder zu einem Bankschalter geschickt. Ärgerlich! Wir dachten, die Ausreisesteuer wäre in unseren Tickets mit drin, weil wir in Fiji keine zahlen mussten. Scheinbar wurde das bei unserem Abflugchaos in Fiji einfach vergessen... Auch nicht schlecht.

Da überall nur die „Boarding Time“ steht, sind scheinbar alle Leute pünktlich. 10 Minuten vor Abflugzeit rollt die Maschine los! Nahezu unfassbar. Der Kapitän kündigt an, dass noch dazu das Wetter verdammt gut ist und der Wind günstig steht. Mit anderen Worten: Wir werden deutlich zu früh ankommen. Noch vor dem Essen wird daher der Film gestartet: King Kong. Kaum ist der Film vorbei sind wir auch schon fast wieder unten und in Sydney angekommen. Ca. 45 Minuten zu früh, dass wir sowas noch erleben dürfen...

Jetzt wird es ernst: Wir haben noch keine Unterkunft für unseren 6wöchigen Aufenthalt! Wir geben unsere Koffer zur Aufbewahrung am Flughafen ab und studieren Prospekte. Kostenloses Internet kann hier ebenfalls zur Recherche genutzt werden. Eigentlich wollten wir uns „shared flats“ anschauen, in welchen man mit anderen Paaren zusammenwohnt und Küche und Bad teilt. Ich stelle aber fest, dass diese alle sehr ungünstig liegen.

Nach mehrstündiger Recherche fahren wir mit dem Zug in die Stadt. Die Angestellte am Fahrkartenschalter ist wahnsinnig unfreundlich und sagt uns, dass sie keine internationalen Studentenausweise akzeptieren darf. Wir müssen also das Doppelte zahlen. Wir machen uns auf den Weg zu einem kleinen Hostel, 600 Meter vom Hauptbahnhof (Central Station) entfernt. Das Prospekt sah vielversprechend aus. Im Gegensatz zu allen anderen Hostels war hier nicht von „PARTY EVERY DAY“ die Rede.

Wir werden sehr nett empfangen und harte Verhandlungen führen schließlich zu einem Sondertarif, unter der Bedingung, dass wir 6 Wochen bleiben. Leider immer noch irre teuer, aber wir haben wohl keine große Wahl. Caro besteht darauf, dass wir erstmal nur eine Woche buchen und bezahlen. - Ich werde ihr dafür noch dankbar sein. (Habe so ein dumpfes Gefühl, dass ich diesen Satz nicht zum ersten Mal geschrieben habe. Das sollte mir wohl zu denken geben... *g*)

Wir holen Busfahrpläne, tüfteln die Strecke zu Caros Schule aus und holen unser Gepäck vom Flughafen ab. Von der Central Station zum Flughafen sind es in Sydney praktischerweise nur 10 Minuten Zugfahrt. Danach kehren wir zum Hotel zurück und beziehen unser Zimmer.

Da für diese Nacht noch kein Doppelzimmer frei ist, schlafen wir in einem 4er Dorm (=Schlafsaal). Wir haben das Zimmer zwar für uns, aber es ist leider nicht sonderlich einladend. Alles ist ziemlich verdreckt und düster. Wir entfliehen unserer neuen Behausung und machen uns auf den Weg zum nächsten Supermarkt (ca. 15 Minuten entfernt). Nachdem wir unsere Einkäufe zurückgetragen haben, wird uns bewusst, was für ein Luxus unser Mietwagen in Neuseeland war.

Wir haben zwar ein vergleichsweise ruhiges Hostel ohne Mega-Partys gefunden, aber von der Ruhe und auch dem Komfort neuseeländischer Campingplätze sind wir hier leider weit entfernt. Kleiner Trost: Wir haben von unserem Zimmer aus eine schnelle und kostenlose WLAN-Anbindung. Laptop aufklappen und lossurfen, so einfach war es bisher noch nie.

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TAG 27 ~ SA ~ 20 MAI
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Testfahrt
Um 8:30 Uhr wachte ich von lauter Musik auf – es dauerte keine halbe Stunde, bis auch Mario nicht mehr schlafen konnte.

Wir wohnen gegenüber eines kleinen Parks in dem heute ein Festival ist. So gegen 11:30 Uhr machten wir uns auf den Weg, um herauszubekommen, wie ich zu meiner Schule komme und Mario zu seinem Praktikumsplatz. Nach Nachfragen bei der Bahn probierten wir es schließlich selbst aus.

(Die Schule besteht aus vielen kleinen verstreuten Gebäuden. Das Gelände ist ein riesiges Grundstück das an einem Berghang liegt. Wir haben das schönste Gebäude für Euch fotografiert.)

Auf dem Weg finden wir ein Schild an einem Hochhausblock, genau an der Umsteigstelle: Appartements zu vermieten. Leider war dort aber niemand mehr zu erreichen.

Als wir so gegen 16:30 Uhr zurück waren, gingen wir in den nächsten Supermarkt. Danach surfte Mario im Internet nach den Appartements und anderen Unterkünften. Wir beschlossen schließlich, es einfach morgen noch einmal zu versuchen. Vielleicht wäre dann ja jemand da. Und hoffentlich wäre das Schild „keine Unterkünfte frei für heute Nacht“ weg. Zudem mussten wir morgen eh noch mal in die Gegend, da die Fahrt zur Schule etwas chaotisch war und wir ja testen mussten, wieviel Zeit ich wirklich brauche – nicht dass ich gleich am ersten Tag zu spät bin.

Danach ging es wieder ab in die City. Um richtig müde zu werden – um auch bei Krach schlafen zu können - wollten wir noch ein bisschen das Nachtleben Sydneys bewundern.

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Im Alfred Park gegenüber von unserem Hostel findet heute ein Festival mit kleineren Fahrgeschäften, Verkaufsständen und Live-Musik statt. Ich habe wirklich einen sehr festen Schlaf aber um 9 Uhr bin auch ich wach. Die Musik ist wahnsinnig laut und unsere Zimmerwände halten scheinbar nichts davon ab.

Nach einem provisorischen Frühstück machen wir eine Probefahrt zu Caro’s Schule. Es ist leider ein langer Weg. Wir müssen erstmal zur Central Station laufen, von dort aus 2 Zugstationen fahren und dann an der Wynyard Station im Norden des Statdtzentrums in einen Bus umsteigen. Die Bahnhöfe sind hier unterirdisch und so riesig, dass es meistens zahlreiche Ausgänge gibt, die in die verschiedensten Strassen führen. Wir brauchen ziemlich lange, um die Busstation zu finden.

Während wir auf den nächsten Bus warten, entdecken wir in der Nähe ein Hochhaus mit der Auschrift „The Carrington - Motel Apartments“. Die Lage hier wäre genau richtig für uns und Caro hätte einen viel kürzeren Weg zur Schule. Leider hängt ein Schild mit der Aufschrift „Sorry, no vacancy tonight“ am Eingang und die Türen sind verschlossen. Preislich könnten wir uns diese Gegend wohl auch nicht leisten, aber man wird ja noch träumen dürfen...

Von hier aus dauert es noch eine gute halbe Stunde mit dem Bus. Wir fahren über die berühmte Harbour Bridge und stellen fest, dass das Gebiet nördlich des Hafens leider wirklich eine sehr reiche Gegend ist. Keine Chance also, hier eine geeignetere Unterkunft zu finden. Wir erwischen auf Anhieb die richtige Haltestelle zum Aussteigen und laufen zur Schule.

Jetzt wird es richtig anstrengend. Das Schulgelände besteht aus zahlreichen kleineren Gebäuden, die auf einem bewaldeten, steilen Hang verstreut liegen. Wir sind ca. eine dreiviertel Stunde lang unterwegs, nur um alles zu erkunden.

Der Rückweg wird besonders lustig. Wir sind vorerst die einzigen Fahrgäste und der Busfahrer wechselt, als wir einsteigen. Der neue Fahrer richtet sich erstmal ganz gemütlich ein und fängt an ein Schwätzchen mit uns zu halten. Er warnt uns vor, dass die Fahrt länger dauern wird, weil das ein schwedischer Bus ist, der nicht richtig beschleunigt. Außerdem fährt er nicht gerne damit, weil die Hebel für Scheibenwischer und Blinker vertauscht sind. Ich frage nach warum, das so ist – seine Antwort: „Don’t ask the driver! - Die da oben sind schuld, die denken sie wären Gott und kaufen die billigen Busse. Dabei sind doch die einzigen, die was taugen, deutsche Busse. Nämlich Mercedes oder MAN.“

Er hat nicht zuviel versprochen, die Fahrt dauert länger und bei jedem Abbiegen, schaltet er die Scheibenwischer ein. Wir kommen aber trotzdem heil an. :-)

Als wir zurück sind, gehen wir nochmal einkaufen. Da wir Getränke zu schleppen haben, kommt uns der Weg dieses Mal noch deutlich länger vor. Danach erkunden wir die Stadt und laufen zu Fuß die komplette Strecke durchs Zentrum bis zur Wynyard Station. Dort angekommen nutzen wir unsere Wochentickets und fahren bequem mit dem Zug zurück.

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TAG 28 ~ SO ~ 21 MAI
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Wohnungs-Chaos und anderer Horror
Wir standen um 7 Uhr auf, um unsere Sachen zusammenzupacken. Wir sollten heute ein neues Zimmer bekommen. Eine gute Stunde später fuhren wir noch einmal zur Probe die Strecke zu meiner Schule. Ausgerechnet ab heute galten neue Busfahrpläne. Manche würden wohl aber erst ab morgen und übermorgen gelten. Alles ganz schön chaotisch hier.

Auf dem Rückweg hielten wir bei Wynyard in der Innenstadt – der Station an der ich von Zug auf Bus wechseln muss. Wir hatten gestern dort ein Schild für eine Appartementvermietung gesehen. Heute schienen wir Glück zu haben: Ein Mann war im Office. Wir erkundigten uns nach den Preisen und durften gleich ein Appartement besichtigen. Uns gefiel es natürlich, leider würden damit aber unsere Ausgaben drastisch erhöht werden. Dennoch war es zahlbar im Gegensatz zu den meisten anderen Unterkünften. Auf dem Weg zurück erklärte mir Mario, dass er am liebsten gleich hier bleiben will und ob man (bzw. ich) nicht mit den Herbergseltern reden könnte.

11:30 Uhr waren wir zurück. Ich rief über die kostenlose Nummer an und der Herbergsvater kam ins Office. Nun erklärte ich ihm, dass wir eben von einem Schulfest kommen würden (das heute auch wirklich irgendwo stattfinden sollte) und mir dort eine Lehrerin angeboten hatte bei ihr zu wohnen. Er ließ uns gehen: wir mussten zwar eine Nacht extra zahlen, den Rest für die schon bezahlte Woche bekamen wir aber wieder raus.

Wir schnappten unser Gepäck und eilten zur nächsten Telefonzelle. Mario rief bei den Appartements an, aber leider ging 11:45 Uhr nur noch der Anrufbeantworter ran (dabei schließen die am Wochenende erst um 12 Uhr). Mario sprach drauf und wir rannten los zum Zug. 12:10 Uhr standen wir schließlich vor verschlossener Tür. Mario ging weg um eine Telefonzelle zu suchen. Die Handynummer wurde auf dem AB gleich mit angesagt. Leider konnte er sie aber nicht verstehen. Ich passte in dieser Zeit auf das Gepäck auf und wurde gleich von mehreren Passanten wegen „meines“ vielen Gepäck angesprochen.

Nach über einer halben Stunde kam Mario hilflos zurück. So sprach ich einfach den nächsten Mann an, der in die Appartements ging. Und siehe da: Der böse aussehende Mann half. Er rief selbst den Besitzer an und sagte ihm, dass er kommen sollte. 20 Minuten später hatten wir die Unterkunft. Wir glaubten zu träumen. Als erstes wurde richtig ausgiebig geduscht. Zum ersten Mal seit L.A. mit warmem Wasser.

Danach brachen wir auf, um etwas Essbares zu kaufen, denn wir hatten jetzt ja eine eigene Küche. Rund 90 Minuten später lagen wir im Tiefschlaf. Das war ein Tag!

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Nach unseren sehr umständlichen Wegen durch die unterirdischen Bahnhofslabyrinthe gestern, machen wir eine zweite Testfahrt zur Schule. Diesmal klappt alles problemlos. Auf dem Rückweg kommen wir gegen 11 Uhr an der Wynyard Station an und laufen nochmal zu den Motel Apartments. Diesmal ist geöffnet. Wir fragen nach, ob ab nächster Woche eventuell etwas frei wäre. Zu unserer Überraschung ist bereits jetzt ein Appartment verfügbar und wir bekommen einen Schlüssel zum Anschauen.

Es ist ein Traum... Wohnzimmer mit eingebauter Küche, Schlafzimmer und Bad und alles da was man brauchen könnte: Waschmaschine, Trockner, Bügelbrett- und eisen, Mikrowelle, Wasserkocher, Toaster, Fernseher... Sogar der Preis ist ok, da wir bei einem sechswöchigen Aufenthalt hier einen deutlichen Preisnachlass bekommen. Für sich gesehen immer noch unverschämt teuer, aber es kostet kaum mehr, als der kleine Raum in unserem Hostel.

Nichts wäre schöner als unser Gepäck zu holen und direkt hier einzuziehen. Bleibt nur ein Problem: Wir haben für die erste Woche bereits im Hostel gezahlt! Leider ist die Rezeption hier auch nur noch eine dreiviertel Stunde lang besetzt. Wir fahren sofort zurück zu unserem Hostel und erzählen, dass wir bei einer Lehrerin der Schule wohnen können. Der Besitzer ist sehr freundlich („No problem, that happens all the time“), berechnet eine Nacht als Strafgebühr und gibt uns das restliche Geld zurück. Wir sind überglücklich und hetzen schwer beladen wieder zum Bahnhof.

Nur noch 10 Minuten bis die Rezeption der Appartments schließt, also rufen wir von einer Telefonzelle aus an. Leider nur der Anrufbeantworter mit Verweis auf eine Handynummer und natürlich der Möglichkeit eine Nachricht zu hinterlassen. Ich erkläre aufgeregt, dass wir gleich kommen und hoffe, dass die Nachricht noch abgehört wird.

Es nutzt nichts, um 12:15 Uhr sind wir da und die Türen sind verschlossen. Wir sind fix und fertig, frustriert und der Verzweiflung nahe. Caro bleibt mit dem Gepäck beim Eingang und ich versuche von der nächsten Telefonzelle aus die Handynummer auf dem Anrufbeantworter zu verstehen. Irgendwas verstehe ich wohl falsch, die Nummer funktioniert leider nicht.

Caro spricht einen Mann der ins Gebäude geht an und wir haben Glück: Er kennt den Mann von der Rezeption und ruft für uns bei ihm an. 10 Minuten später können wir einchecken und unser Quartier beziehen. Erschöpft aber glücklich richten wir uns ein – Wir haben ein Zuhause!

Von den vorhandenen Töpfen ist nur noch einer zu gebrauchen. Leider ist dieser ziemlich klein und so kochen wir nacheinander erst 2 einzelne Portionen Spaghetti und danach noch die Tomatensoße. Etwas umständlich, aber da wir hier auch eine Pfeffermühle, Oregano und Tabasco gekauft haben, schmeckt es wunderbar.

Abends schlafe ich auf dem Sofa vor dem Fernseher ein und habe einen schrecklichen Albtraum: Im australischen Fernsehen läuft eine zeitversetzte Ausstrahlung vom Eurovision Song Contest. Dabei tritt eine finnische Rockgruppe, verkleidet als furchterregende Monster auf. Der Gesang ist noch schrecklicher als das Aussehen und am Ende gewinnt dieses Gruselkabinett deutlich... Verrückt, was man nach so einem anstrengenden Tag alles zusammenträumt...

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