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TAG  57 bis 61 | 62 | 63
 

     
TAG 57 ~ MO ~ 19 JUN  -  TAG 61 ~ FR ~ 23 JUN
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Woche 5 in Sydney
Mit der 9. Woche fing für mich ein neuer Abschnitt in Sydney an. Freitag war mein letzter Tag an der Gleneaon School gewesen. Nach meinem Praktikum dort nahm ich nun selbst wieder die Rolle eines Schülers ein, denn mit dem heutigen MONTAG begann mein zweiwöchiger Englischsprachkurs.

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Am DONNERSTAG hatte ich Geburtstag. Erstmal ein herzliches Dankeschön auf diesem Weg, an alle die mir so liebevoll gratuliert haben.

Leider fiel mein Geburtstag unter die Woche, das hieß für uns dem Alltag nachgehen. Nach den ersten Geburtstagsgrüßen um 7 Uhr morgens machte ich mich auf den Weg zu meiner Sprachschule. Dort wusste niemand von meinem Geburtstag und ich behielt ihn auch schön für mich.

Im Nachmittagsunterricht wurde ich jedoch gefragt wie alt ich bin und schließlich noch wann ich geboren wurde. Diese Frage kam zuvor nicht und auch danach nicht mehr. Ich dachte erst oh wie peinlich jetzt muss ich ja den heutigen Tag sagen, aber die Nachmittagsklasse war lustig drauf. Wir sind 13 Leute und ich die einzige Nichtasiatin. Meine Mitschüler fingen alle zusammen spontan an, in die Hände zu klatschen und laut ein Geburtstagslied zu singen. Später, während der Hausaufgabenstunde bekam ich von einer vorbeilaufenden Schülerin einen Zettel auf den Tisch gelegt. Ich öffnete das Briefchen und da stand "Happy Birthday". Als ich mich umdrehte saßen drei lustige Koreaner da und winkten mir zu.

Nachdem ich wieder ins Appartement kam, war die Tür noch keine 10 Minuten zu, als die ersten Geburtstagsgrüße durchs Telefon klangen. Dies dauerte an, bis Mario von der Oper nach Hause kam. Danach machten wir uns auf den Weg zu einem Inder. Da ich ja gerne indisch esse, hatte Mario mich zu einem indischen Abendessen eingeladen.

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Diese Woche findet der Kino-DIENSTAG wieder statt. Wir schauen uns „Cars“ an. Eigentlich sind Animationsfilme für uns eher leicht zu verstehen, aber bei „Cars“ ist das überraschenderweise anders. Dennoch ein wie immer sehr schöner Film von Pixar. Das Thema gefällt mir zwar eigentlich nicht und es gibt einige Längen, aber auch viele lustige Szenen und die Qualität der Computer-Animationen (vor allem die Landschaften!) ist absolut grandios. Ausserdem gibt es natürlich – wie immer bei Pixar – noch einen wirklich tollen Kurzfilm vorneweg. In Deutschland startet der Film erst am 14. September, dann mit dem etwas seltsamen Titel „Autos wie wir“.

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Am GEBURTSTAG hat Caro Donnerstag... äh umgekehrt... Leider entdecken wir morgens, dass sich eine kleine Zecke an Caros Schulter festgesaugt hat. In Australien besteht eine recht hohe Infektionsgefahr bei Zeckenbissen, daher telefoniere ich mit einigen „Medical Centres“ und Caro bekommt die Zecke bei einem Arzt ganz in der Nähe sofort fachgerecht entfernt.

Mittags treffen wir uns an einer sehr günstigen Sushi-Bude (umgerechnet 1,20 Euro für eine große Rolle), um uns schon mal auf Japan einzustimmen. Caro nimmt eine Rolle mit Avocado-Füllung, ich probiere eine mit Tunfisch und eine mit Tofu. Eigentlich schmeckt es ja ganz gut, wenn nur der Seetang nicht wäre... Caro isst tapfer die Hälfte ihrer Rolle und gibt dann auf. Ab jetzt hat sie noch etwas mehr Angst vor der Verpflegung in Tokyo.

Zur Feier des Tages gehen wir abends dann indisch essen und genießen leckere Curry-Spezialitäten und Mango-Lassis. Das ist mehr nach unserem Geschmack.

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Am FREITAG wachen wir mal wieder von hupenden Autos und grölenden Fußballfans auf. Australien hat es geschafft und sich mit einem 2:2 gegen Kroatien für das Achtelfinale qualifiziert. Gott sei Dank war das Spiel diesmal etwas später und erst um 6 Uhr morgens zu Ende.

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TAG  57 bis 61 | 62 | 63 | hoch
 
 
TAG 62 ~ SA ~ 24 JUN
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Kuddle a Koala!
Dieser Samstag wurde ein besonders Erlebnis. Wir machten uns vormittags mit dem Zug auf zur Central Station. Dort wechselten wir den Zug und fuhren weiter Richtung Blacktown, einem westlich gelegenen Vorort von Sydney. Die Zugfahrt kostete uns eine gute Stunde. Der Grund für unsere „lange Reise“ an diesem freien Tag war der Featherdale Wildlife Park.

Wir hatten gehört, dass es dort sehr schön sein soll. Da wir schnell bemerkt hatten, dass wir in unserer raren Freizeit nicht alles besuchen konnten, was wir eigentlich vor hatten, verzichteten wir auf den Zoo und entschieden uns anstatt dessen für diesen Park.

Hier leben verschiedene australische Wildtiere. Einige von ihnen kann man sogar streicheln und füttern. Allerdings sind nicht alle Tiere ungefährlich. Auf mich wirkte der Park wie ein Zoo bzw. ein Streichelzoo. Zu verschiedenen Zeiten gab es Fütterungen besonderer Tiere oder einfach Unterhaltung. So konnten wir eine Echse streicheln, die normalerweise nicht mit den Menschen in Kontakt kommt.

Am besten gefiel mir jedoch das Füttern der Kängurus. Diese doch auch teilweise gefährlichen Tierchen sind ganz schön gefräßig. Sie lassen sich von den Touristen den ganzen Tag füttern, liegen dann faul in der Sonne rum und warten bis der nächste Tourist kommt.

Ein weiteres Highlight war das Streicheln der Koalabären. Man kann sich gar nicht vorstellen, was für ein dickes Fell die haben. Eine Tierpflegerin weckte einen schlafenden Koala und nahm ihn aus dem Gehege raus. Der Kleine war wie ein Baby. Er wartete schön auf sie und griff immer wieder mit den Händen nach ihr. Wenn sie ihn hoch nahm klammerte er sich fest an sie. Die Pflegerin brachte ihn auf einen Baumstamm, auf dem er dann weiter schlief und für uns so gleichzeitig für Fotos posierte.

Im Park gab es auch einen europäischen Teil. Dort konnte man Kaninchen, Schweine, Schafe und Meerschweinchen sehen.

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Heute wollen wir uns mit der australischen Tierwelt vertraut machen. Dazu heisst es erst mal wieder eine Stunde Zug fahren. Im beschaulichen Vorort Blacktown liegt am Rand eines Wohnviertels der "Featherdale Wildlife Park".

Der Park ist sehr schön angelegt und bietet einige besonders aussergewöhnliche Highlights. Endlich sehen wir die knuddligen Koalabären aus nächster Nähe. Vorsichtig Streicheln ist auch erlaubt.

Danach geht es weiter INS großzügig angelegte Känguru-Gehege. Hier gibt es einige Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere, aber fast alle tummeln sich unter den menschlichen Besuchern. Grund dafür ist natürlich das mitgebrachte Futter. Auch wir verfüttern fleißig Waffelhörnchen mit Grasfüllung und streicheln Kängurus in den verschiedensten Größen.

Es gibt noch eine Art Bauernhof-Bereich, wo man Lämmchen und Schweine streicheln darf, aber darauf verzichten wir mal. Im restlichen Park gibt es noch jede Menge andere teils typisch australische Tiere zu bewundern, zum Beispiel Wombats, Echidnas und Dingos. Diese bleiben allerdings schön hinter Gittern. Besonders interessant finde ich es, mal einen "Tasmanischen Teufel" in Natura zu sehen. Sieht ganz anders aus, als die "Looney Tunes" Cartoon-Figur:

Im Reptilienhaus werden mal wieder Caros Nerven auf eine harte Probe gestellt. Die 3 giftigsten Spinnen Australiens sind hinter Glas zu bewundern. Ich schaue sie mir natürlich alleine an und bin entsetzt, wie winzig diese sind. Sollte uns eines dieser Exemplare schon einmal begegnet sein, haben wir sie wohl übersehen.

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TAG 63 ~ SO ~ 25 JUN
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Inside the Opera
Ein weiteres MUSS auf unserem Sydneystopp war natürlich die Oper. Von meiner Sprachschule hatte ich Gutscheine für 30% Rabatt bei einer Opernführung. Das konnten wir uns dann natürlich nicht entgehen lassen.

Wir nahmen an einer Tour am Mittag teil. Leider konnte man die Konzertbühne nicht betrachten, da dort bis zum Nachmittag Proben für ein Konzert waren. Da die meisten Touristen aus diesem Grund die späteren Touren nahmen waren wir insgesamt nur 6 Leute. Unser Guide war sehr nett. Auch wenn er davon überzeugt war, dass Australien dieses Jahr bei der WM Weltmeister werden würde und uns dies natürlich gleich als erstes auf die Nase binden musste.

Da wir nur so wenige waren, nahm er uns zum Ausgleich kurz mit in den Backstagebereich und zu einigen anderen kleinen Bühnen. Das war allerdings nicht im Programm vorgesehen. Eine Backstagetour hätte einiges mehr gekostet. Wir hatten also echt Glück. Die Führung war sehr interessant. Von Außen sieht das Gebäude so hübsch aus, von Innen allerdings mehr wie eine Baustelle. Sehr interessant fand ich auch den Bereich, in dem die Ausstellung über den Bau der Oper war.

Nach der Tour eilten wir zum Sydney Tower. Wir wollten unbedingt noch vor Sonnenuntergang hoch. Wir planten so knapp vor Sonnenuntergang hochzufahren, dass wir die Aussicht auch im Hellen und Dunkeln hätten. Als wir ankamen, traf uns der Schlag: eine riesige Schlange. Es ging nur langsam vorwärts. Und zu allem Ärger wurden natürlich mal wieder unsere Studentenausweise nicht anerkannt.

Bevor man zu den Aufzügen kam, musste man durch einen Sicherheitscheck. Die in Kopftüchern gekleidete Frau vor mir trug sehr viel Schmuck. Das Sicherheitstor piepste. Der Sicherheitsmann bat sie neben raus. Dafür wurde er von ihr und ihrem Mann mit bösen Blicken bestraft. Nun untersuchte er sie mit diesen Piepskellen mit einem guten Meter Abstand. Auch dieses Untersuchungsgerät schien nicht zur Ruhe zu kommen. Aber der Sicherheitsbeamte winkte sie trotzdem durch. Wir fragten uns was die Untersuchungen überhaupt sollten, wenn man doch eh durchkommt. Als wir an die Reihe kamen wurden wir gefragt, was wir in unserem Rucksack hätten. Als wir antworteten Snacks und Wasser wurde unser Backpack nicht untersucht.

Wir standen nun in einer großen Schlange für die Aufzüge und hatten schon Angst, es nicht mehr zu schaffen. In Neuseeland ging das alles sehr viel schneller. Zudem ist deren Turm auch noch höher. Aber wir wollten Sydney doch auch mal von oben sehen, gerade weil wir uns jetzt hier auskennen. Aber wir hatten Glück. Wir schafften es noch im Hellen nach oben. Und uns wurde die Zeit gelassen, den Ausblick auch nach Sonnenuntergang zu bestaunen.

Für das Runterfahren mussten wir uns 30 Minuten anstellen. In der Warteschlange am Aufzug entschieden wir uns, am Oz-Explorer Film teilzunehmen. Dies ist ein Kurzfilm über Australien bei dem sich die Kinostühle bewegen. Der Preis war im Turmticket mit drin. Ich fand den Film ganz OK, Mario hatte es nicht so gut gefallen.

Nachdem wir den Turm nun endgültig verlassen hatten, fuhren wir noch mal zurück zur Oper. Ich wollte unbedingt die bei Nacht angestrahlte Oper sehen. Leider sind die Bilder nicht so toll geworden.

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Heute heiratet Nicole Kidman nur wenige Kilometer entfernt von uns im Stadtteil Manly. Wir überlegen, ob wir hinfahren sollen, nehmen aber an, dass sicher alles vollkommen abgeschirmt ist. Stattdessen fahren wir wieder einmal zum Circular Quay und nehmen an einer Tour durch das Opernhaus teil. Caro hatte Gutscheine an ihrer Schule bekommen und so zahlen wir deutlich weniger, als den Normalpreis.

An dieser Stelle sollte ich vielleicht etwas erklären, was wohl den wenigstens klar ist. Das "Opernhaus" beinhaltet nicht nur die Oper! Das Operntheater ist im kleineren Teil des Gebäudes untergebracht. Den größten Teil nimmt die "Concert Hall" mit über 2000 Sitzplätzen ein. Ausserdem gibt es noch 3 Theater für verschiedene Produktionsarten. Es ist also sozusagen ein "kulturelles Multiplex". Dazu kommt natürlich noch Gastronomie und das Geschäft mit den Führungen, die alle halbe Stunde starten. Das alles wird von einer eigenen Firma verwaltet. Ich mache mein Praktikum aber bei der "Opera Australia", die für alle Opernproduktionen in Sydney und Melbourne verantwortlich ist. Ich arbeite also nicht im weltberühmten Wahrzeichen der Stadt sondern im "Opera Centre" im Stadtteil Surry Hills.

Zurück zur Führung: Als erstes erfahren wir etwas zur Architektur und zur langwierigen Bauphase. Danach werfen wir einen Blick in das Operntheater, wo bereits die prachtvollen Kulissen für "Lakmé" von Leo Delibes aufgebaut sind. Mit dieser Oper wird am 28. Juni die Wintersaison in Sydney eröffnet. Die "Concert Hall" wird leider gerade für eine Veranstaltung genutzt. Dafür sehen wir uns noch zwei der Theater genauer an und machen eine kurze Backstage-Tour hinter die Kulissen. Die Führung endet bei einer kleinen Ausstellung. Hier ist unter anderem ein Querschnitt des Operntheaters zu sehen:

Danach fahren wir weiter zum Sydney Tower, dem zweitgrößten Aussichtsturm der südlichen Hemisphäre. (Vom größten bin ich ein paar Wochen vorher runtergesprungen. *g*) Wir versuchen den Trick aus Auckland zu wiederholen und kurz vor Sonnenuntergang nach oben zu fahren. Um 17:30 Uhr sind wir da und müssen erstmal ewig anstehen, um unsere Tickets zu bekommen. Danach geht es durch eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen! Es folgt eine weitere lange Schlange, bevor wir endlich in einem engen, überfüllten Aufzug die 2-minütige Fahrt nach oben antreten können.

Wir haben Glück und es ist noch einigermaßen hell. Wir versuchen unsere Wohnung zu entdecken. Leider versperrt ein Hochhaus die Sicht:

Das Haus mit unserem Appartment liegt direkt neben dem Haus mit dem kleinen weißen Eiffelturm auf dem Dach.

Wir warten bis es dunkel wird und bewundern die hell erleuchtete Stadt. Für die Fahrt nach unten müssen wir wieder ewig in der Schlange stehen. Unten angekommen erwartet uns noch als Bonus ein Simulator-Kino mit einem interessanten Film über Australien.

Danach mieten wir uns einen Luxushubschrauber mit Riesenscheinwerfern, die die ganze Stadt wieder taghell werden lassen. Auf folgendem Schnappschuss sieht man den Sydney Tower und die Harbour Bridge:

Na gut, war Spass. Das Bild hängt am Eingang vom Sydney Tower und ich habe es abfotografiert. Einen Hubschrauber hätten wir sowieso nicht bekommen können: Nicole Kidman hat heute alle verfügbaren Hubschrauber in der Umgebung von Sydney gemietet, damit niemand ihre Hochzeit von oben fotografieren kann.

In Wirklichkeit sind wir noch einmal zur Oper zurückgefahren, um den Anblick im Dunkeln zu bewundern. Danach sind wir richtig müde und unser letztes volles Wochenende in Sydney ist leider schon wieder vorbei.

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